RSV-Reserve soll Aufstiegsrunde spielen

Am Montagabend beschloss der Handballkreis Hellweg offiziell als erster im Handballverband Westfalen (HVW), die Saison 2020/21 abzubrechen.

Alternativ soll ab dem 1. April ein ebenso benannter Spielbetrieb erfolgen. Die Seniorenteams können wählen zwischen der Teilnahme an einer Aufstiegsrunde oder der an einer Pokalrunde, einer „Bespaßungsrunde“, wie Kreisvorsitzender Carsten Umbescheidt sie betitelt. Für die Jugendmannschaften wird nur die Teilnahme an einer Pokalrunde angeboten. Klar: Über die Ligenzugehörigkeit entscheidet bei den Junioren nicht der Meisterschaftsabschluss, sondern eine Qualifikation nach der regulären Saison.

Für den Zuständigkeitsbereich des HVW sind weiterhin noch zwei Szenarien möglich: Sofern die Coronaentwicklung es zulässt, wird der Spielbetrieb in den Ober-, Verbands- und Landesligen der Frauen und Männer am 1. März wieder aufgenommen und die angefangene Saison durch eine Einfachrunde zu Ende gespielt. Wenn ein Start am 1. März mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit nicht möglich ist, würden, analog zur Entscheidung auf Kreisebene, im April und Mai unter allen aufstiegswilligen und -berechtigten Vereinen die vorgesehenen Aufsteiger in den einzelnen Spielklassen ausgespielt. Dazu werde es eine Neuorganisation der Staffeln geben. Das betrifft die Verbandsligavertretung des RSV Altenbögge und auch zwei Juniorenmannschaften. Die A- und die C-Jugend sind spielberechtigt für die Oberligameisterschaft, die eigentlich im Januar eine Einfachrunde spielen sollte.

„Es ist vielleicht ein bisschen zu happig, zwei Klassen zu überspringen“, sagt Jens Schulte-Vögeling, Trainer des Verbandsliga-Senioren des RSV Altenbögge. „Wir hatten nicht den Durchmarsch in die Oberliga, sondern den Klassenerhalt im Auge.“ Konkret darüber ausgetauscht habe die Mannschaft sich darüber aber noch nicht. 

Planspiele, wie es denn weitergehe, könne er nicht wirklich ernst nehmen. „Andererseits finde ich gut, wenn sich der Verband Gedanken macht“, sagt Schulte-Vögeling. Es biete Perspektiven. „Der Spielbetrieb steht bei vielen aber auch gar nicht im Vordergrund momentan“, ergänzt er. Vereinsinternes Training wäre schön, wenn die Situation es wieder zulasse. Da würden sich die Kontakte auf die Mannschaften beschränken, anders als im Wettbewerb. „Da blasen wir, glaube ich, alle ins gleiche Horn“, so Schulte-Vögeling

„Es geht auch um das Zwischenmenschliche“, vermutet Tino Stracke, Sportlicher Leiter des RSV, hinter dem Festhalten des Verbandes an den Alternativszenarien. „Die Idee dahinter, eine Perspektive zu eröffnen, ist ganz gut.“ Ansonsten rechnet er nicht nicht baldiger Besserung der Situation. Trotzdem hat sich der Vorstand auf einer virtuellen Sitzung am Donnerstag beraten, wie er reagiert auf den Beschluss des Kreises. Bis zum 6. Februar sollen die Mannschaften beim Kreis melden, ob sie in der Aufstiegsrunde oder der Pokalrunde, der „Bespaßungsrunde“ teilnehmen wollen.

„Die Zweite sollte schon in der Aufstiegsrunde mitspielen“, sagt Stracke, „die Dritte eventuell.“ Verständlich: Der Abstand der Altenbögger Reserve in der Kreisliga zur ersten Mannschaft in der Verbandsliga beträgt drei Ligen. Außerdem käme das Personal der A-Jugend ab der kommenden Saison dazu. „Ja. Die A-Jugend soll so weit es geht zusammenbleiben“, bestätigt deren Trainer Thomas Wollek, „unter Vorbehalt, man weiß ja nicht, wo sie arbeiten oder studieren werden, Felix Isenbeck studiert zum Beispiel in Köln.“ Bezirksliga wäre also drin.

Damit die Dritte vom Leistungsniveau nicht zu stark abfalle, wäre es schön, wenn diese ebenfalls hochrücke von der dritten Kreisklasse in die zweite. Weil mit den A-Jugendlichen in den Seniorenmannschaften der Altenbögge ab Sommer ein Riesenkader in der Reserve zusammenkäme, hat Stracke schon mal vorgefühlt, ob Personal dieser in die Dritte wechseln würde. Die Bereitschaft sei da, erfuhr er. Sportlich attraktiver und auch machbar ist da eine höhere Klassenzugehörigkeit.

Die C- und die A-Jugend des RSV werden wohl nach den Osterferien in einer Pokalrunde der ambitionierten Oberligisten antreten. „Es soll in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften gespielt werden. Ein Halbfinale und Finale entscheiden über den Meister. Es wird leistungsorientiert sein, keine Bespaßungsrunde“, so Wollek.

Mitgliedsbeiträge um die Hälfte reduziert
Der RSV Altenbögge kommt seinen Mitgliedern bei den Beiträgen entgegen. Von Februar bis Juni werden diese um die Hälfte reduziert eingezogen. „Wer uns weiter mit dem vollen Beitrag unterstützen möchte, kann die Differenz spenden“, erklärt Medienbeauftragter Dustin Wollek.

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