Mit guten Erinnerungen nach Herne
Mit breiter Brust reist der RSV Altenbögge am Sonntag zu seinem zweiten Saisonspiel in der Handball-Verbandsliga ins Ruhrgebiet.
Doch auch der Gastgeber, der HC Westfalia Herne, strahlt vor dem Aufeinandertreffen um 18 Uhr in der Sporthalle Westring großes Selbstvertrauen aus. Die Herner hatten sich schließlich vor Saisonbeginn selbst zum Kreis der Aufstiegsfavoriten gezählt.
Beide Mannschaften kennen sich aus gemeinsamen Tagen in der Landesliga, und durch die Spielzeit 2019/2020 marschierten die Westfalia und der RSV dann fast im Gleichschritt: Herne kam zum Zeitpunkt des Abbruchs auf fünf Minuspunkte in 19 Partien, Bönen auf einen weniger, weil Altenbögge das einzige Kräftemessen in Herne mit 25:19 für sich entschied und den Gegner regelrecht niederkämpfte. Besonders an Marvin Wollek verzweifelte der Gastgeber zusehends, dabei hatte der damals erst 17-jährige Keeper zum ersten Mal bei den Senioren von Anfang an gespielt. Am Ende stiegen beide auf und sind in dieser Saison auch der gleichen Staffel zugeordnet worden.
Laut RSV-Coach Jens Schulte-Vögeling hat sich die Herner Mannschaft seitdem kaum verändert. „Das ist weiterhin eine junge Truppe mit vielen gut ausgebildeten Spielern. Der Unterschied ist nur, dass sie zwei Jahre älter geworden sind“, sagt der Trainer, der mit wenigen Überraschungen rechnet. An die ungewöhnliche, weil weitläufige Halle in Herne haben die Bönener schließlich gute Erinnerungen. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt Schulte-Vögeling selbstbewusst.
Dieses Selbstbewusstsein speist sich auch aus dem ersten Auftritt der Altenbögger. Der 32:26-Sieg gegen den TV Emsdetten II war nur zu Beginn von Nervosität geprägt, die nach so einer langen Pause aber normal ist. Spätestens ab dem zweiten Durchgang hatte der RSV dem Gegner sein Spiel aufgedrückt und landete einen souveränen Erfolg. „Den Schwung vom ersten Sieg wollen wir versuchen mitzunehmen ins erste Auswärtsspiel“, sagt Schulte-Vögeling. Aber auch Herne überzeugte zum Auftakt – vor allem in der Defensive – mit einem 25:19 beim PSV Recklinghausen. „Das ist eine sehr motivierte Mannschaft“, urteilt der Altenbögger Trainer. „Das wird herausfordernd.“
Da passt es gut, dass Schulte-Vögeling wie schon beim Saisonstart erneut auf einen vollen Kader bauen kann. Lediglich auf die langzeitverletzten Max Röckenhaus und Gregor Stefek muss er verzichten. „Alle an Bord“, meldet der Coach zufrieden. Denn auch, wenn die Ziele in Bönen nicht ganz so hoch sind wie bei der Westfalia, zu verschenken hat der RSV nichts. Schließlich wollen die Altenbögger möglichst früh Distanz zu den fünf Abstiegsplätzen aufbauen.